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Ein ganz normaler Tag

In der Woche stehen wir normalerweise so um halb sieben auf. Wenn wir Glück haben, sehen wir dann noch, wie die Sonne über dem Meer aufgeht. Dieser Anblick sorgt automatisch für einen guten Start in den Tag. Okay, eigentlich beginnt unser Tag schon etwas früher, denn unser möchtegern-musikalischer Hahn Henry scheint es für eine gute Idee zu halten, uns um halb fünf schon mal mit eine seiner begrenzt erfreulichen Gesangseinlagen zu beglücken.

 

Wenn wir dann um halb sieben aufstehen, spazieren wir erst einmal runter in die Lodge, welche sich neben „unserem“ Hügel befindet. Dort gönnen wir uns dann unsere morgendliche „Rocketshower“-Dusche, dessen

 

Wasser durch Paraffin erwärmt wird. Den Namen haben die Duschen aufgrund ihres wohlig grollenden Geräusches erhalten, das entsteht, sobald man die Dusche anheizt.

 

Frisch geduscht gibt es dann erst einmal ein schönes Frühstück. Dabei halten wir uns meist an die Tradition der Bulungula-Freiwilligen, dass es Oats mit Äpfeln gibt. Sonntags stehen aber selbstverständlich Pfannkuchen auf dem Speiseplan.

 

Nach unserem Frühstück geht es dann auch schon los zum Bulungula Incubator, wo wir ein paar Aufgaben im technischen Bereich übernehmen. Wir arbeiten dann beispielsweise mit Exceltabellen oder helfen bei kleineren technischen Fragen aus. Im BI werden wir gleich von den lieben Mitarbeitern des Incubators begrüßt und da dort auch eine Art Kindergarten ist, beginnt unser Arbeitstag auch schon gleich mit den ersten High-Five-Einheiten sowie Knuddeleien.

Um 10:00 Uhr beginnt dann auch schon unser etwa 50-minütiger Spaziergang zur Schule, der Xora Mouth J.S.S. Gerade wenn die Sonne scheint, ist die Landschaft immer wieder aufs Neue atemberaubend. Unsere Vorgänger haben schon begonnen, einzelne Gebiete oder Bäume auf dem Weg zu benennen, so beispielsweise den Baum der Ahnen, den man, aufgrund seiner Größe und seines Aussehens, immer schon von Weitem sehen kann.

Sobald wir in der Schule sind, kommen uns auch immer schon die ersten Kinder entgegen, die uns munter begrüßen.

Eine Unterrichtsstunde dauert in der Xora Mouth J.S.S. 30 Minuten. Wir unterrichten hier die Schüler von der Grade R (Vorschule) bis zur Grade 9. Mit den unteren Klassenstufen spielen wir meistens kleinere Spiele wie beispielsweise „Dug, Dug, Goose“ oder „Who´s scared of the lion“. Was auch ganz gut klappt ist, dass wir einfach eine Art Parkour aufbauen oder mit den Kids ein paar Koordinationsübungen machen.

 

Da die Klassen teilweise sehr groß sind und teils über 60 Schüler umfassen, teilen wir die Schüler in den höheren Stufen meistens nach Jungen und Mädchen auf. Die Jungs spielen dann meistens Fußball, während die Mädchen Netball spielen, tanzen oder Seilspringen.

 

Es fällt uns manchmal noch etwas schwer mit den Schülern zu kommunizieren, da vor allem die jüngeren noch kaum Englisch sprechen, wir aber erst einmal die Sprache vor Ort, Xhosa, lernen müssen. Im Normalfall funktioniert die bloße Verständigung durch Körpersprache, Zeichen oder einfaches Vormachen aber auch sehr gut.

 Um etwa 15:00 Uhr endet der Schultag für uns. Zum Abschied versammeln sich die Schüler auf dem Hof und singen.

Anschließend geht es auch schon wieder zurück zum Incubator, wo wir uns dann wieder unseren oben beschriebenen Aufgaben widmen. Wenn wir gerade mal nicht benötigt werden, können wir in der Zeit auch unsere eigenen Dinge organisieren.

Um 17:00 Uhr ist dann Feierabend und wir gehen nach Hause, wo wir meistens noch kochen. Über unsere, nennen wir es, Kochversuche könnt ihr hier aber noch mal Genaueres lesen. (Aber wir werden langsam besser :D)

Manchmal kommen dann noch die Nachbarskinder zum Spielen oder Hausaufgaben machen vorbei, so bleibt es immer lebendig im Haus.

 

Wenn uns das jemand erzählt hätte, als wir noch in Deutschland waren, hätten wir es wohl nie geglaubt, aber im Normalfall sind wir gegen 21:00 Uhr schon so müde, dass wir schlafen gehen. Wahrscheinlich liegt das auch einfach daran, dass es so früh dunkel wird. Aber immerhin sind wir am nächsten Morgen gut ausgeschlafen und können so putzmunter in den Tag starten.

 

 

 

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